Was ist der Unterschied zwischen einem Fernglas für schwaches Licht und einem Nachtsichtfernglas?
Wenn das Licht zu schwinden beginnt oder in den frühen Morgenstunden, erfordern Aktivitäten wie Naturbeobachtung, Jagd, Wildtierbeobachtung und das Einlaufen in sichere Häfen eine verbesserte Sicht. Hier kommen Ferngläser für schwaches Licht und Nachtsicht ins Spiel. Obwohl sie Ähnlichkeiten aufweisen, gibt es deutliche Unterschiede zwischen den beiden Fernglastypen. Lassen Sie uns diese Unterschiede näher betrachten und herausfinden, worauf Sie bei Ferngläsern für schwaches Licht achten sollten.
Was sind Nachtsichtferngläser?
Nachtsichtferngläser basieren auf der Technologie von Ferngläsern für schwache Lichtverhältnisse und verfügen über erweiterte Funktionen. Sie verwenden elektronische Verstärker, um das Umgebungslicht zu verstärken, und strahlen häufig Infrarotlicht aus, das ihre Optik erkennen kann. Einige Modelle verwenden sogar Wärmebildkameras, um Wärmesignaturen zu identifizieren. Diese Ferngläser können in völliger Dunkelheit funktionieren, sind jedoch teurer und verfügen über komplexere interne Komponenten. Außerdem sind sie schwerer, da die Geräte über eingebaute Batterien mit Strom versorgt werden müssen.
Was sind Ferngläser für schwaches Licht?
Ferngläser für schwaches Licht ähneln normalen Ferngläsern, sind aber so konzipiert, dass sie das vorhandene natürliche Licht optimal nutzen. Sie benötigen keine Stromquelle, sondern verlassen sich stattdessen auf ihre internen Komponenten, um das in das Fernglas einfallende Licht zu verstärken. Diese Ferngläser sind am effektivsten unter Bedingungen mit etwas natürlichem Licht, beispielsweise im Morgengrauen oder bei Vollmond.
Hauptmerkmale von Ferngläsern für schwaches Licht
Objektivlinse
Die Objektivlinse, die sich am vom Benutzer entferntesten Ende des Fernglases befindet, ist für die Lichtsammlung entscheidend. Ein größerer Objektivlinsendurchmesser lässt mehr Licht eindringen und erhellt das durch das Fernglas gesehene Bild. Bei schlechten Lichtverhältnissen wird ein Mindestdurchmesser von 50 Millimetern empfohlen.
Sichtfeld (FoV)
Das Sichtfeld bezeichnet die Breite des durch das Fernglas von links nach rechts sichtbaren Bildes. Ein weites Sichtfeld ist wünschenswert, da Sie dadurch mehr sehen können. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Größe der Objektivlinse, geringer Vergrößerung und einem weiten Sichtfeld.
Vergrößerung
Ferngläser für schwache Lichtverhältnisse haben normalerweise geringere Vergrößerungswerte. Auch wenn es kontraintuitiv erscheinen mag, kann eine höhere Vergrößerung aufgrund der natürlichen Verwacklung beim Halten des Fernglases zu einem unschärferen Bild führen. Vergrößerungen über 10x werden bei schwachen Lichtverhältnissen im Allgemeinen nicht empfohlen.
Austrittspupille
Die Austrittspupille ist der Durchmesser des Lichtstrahls, der aus dem Fernglas austritt und in die Pupillen des Benutzers eintritt. Bei schwachem Licht können sich die menschlichen Pupillen auf etwa 7 mm erweitern. Daher sind Ferngläser für schwaches Licht mit einer Austrittspupille von 7 mm oder mehr ideal für eine ausreichende Lichtdurchlässigkeit. Die Austrittspupille kann berechnet werden, indem der Objektivlinsendurchmesser durch die Vergrößerung geteilt wird. Beispielsweise hat ein 10×50-Fernglas eine Austrittspupille von 5 mm (50 ÷ 10 = 5).
Bessere Lichtdurchlässigkeit
Die Verbesserung der Lichtdurchlässigkeit ist für Ferngläser bei schwachem Licht unerlässlich. Zu den wichtigsten Faktoren, die die Lichtdurchlässigkeit verbessern, gehören:
Hochwertiges Glas: BAK-4-Glas wird aufgrund seiner geringeren Unvollkommenheiten für Binokularprismen bevorzugt.
Hochwertige Linsenbeschichtungen: Vollständig mehrfachbeschichtete Linsen verbessern Helligkeit, Kontrast und Lichtdurchlässigkeit.
Prismentyp: Abbe-König-Prismen bieten eine bessere Lichtdurchlässigkeit bei schlechten Lichtverhältnissen, während Schmidt-Pechan-Prismen für den Einsatz bei Tageslicht geeignet sind.
ED-Glas: Glas mit besonders geringer Dispersion sorgt für scharfe Bilder ohne Farbsäume und weist auf eine hochwertige Optik hin.
Wasserdichtes und beschlagfreies Fernglas
Angesichts der in vielen Umgebungen vorherrschenden Feuchtigkeit ist die Investition in wasserdichte Ferngläser sinnvoll. Die Industrie verwendet einen IPX-Code zur Bewertung wasserdichter Artikel, wobei eine Bewertung von IPX6 oder höher eine ausreichende Wasserdichtigkeit für den allgemeinen Gebrauch anzeigt. Bei beschlagfreien Ferngläsern wird die Luft im Inneren durch Stickstoff oder Argon ersetzt, wodurch ein feuchtigkeitsbedingtes Beschlagen verhindert und vor Staub und mikrobieller Kontamination geschützt wird.
Wenn Sie diese Funktionen kennen, können Sie bei der Auswahl eines Fernglases für schwache Lichtverhältnisse für Ihre Outdoor-Aktivitäten eine fundierte Entscheidung treffen.